Oldenburg zittert sich zum Derbysieg, Delmenhorst steigt sportlich ab.

Nach mehr als einem Jahr Coronapause standen die letzten beiden Kämpfe der Saison 19/21 als kompaktes Wochenend-Vergnügen mit je einem Kampf am Samstag und einem am Sonntag an.

Nachdem am Montag die Absage des Kampfes in Hellern eingetrudelt war (der Gastgeber hatte offenbar fürs ganze Wochenende keine Spieler beisammen) verringerte sich das Geschehen auf ein „Standard-Schachwochenende“ mit einem Kampf am Sonntag um 11 Uhr im Haus der Jugend.

Der hatte es aber in sich: Delmenhorst musste punkten, um im Fall eines Hannoveraner Sieges nicht auf den letzten Platz abzurutschen, wir wollten positiv aus der Saison gehen und mit einem 5:3 wäre auch noch der Platz auf dem Treppchen als „Best of the Rest“ in der Oberliga drin gewesen. Das stand bereits vor dem Kampf fest, da der Konkurrent aus Lehrte seinerseits „spielfrei“ gegen Hellern hatte. Außerdem ist ein Derby ein Derby…

Los ging es aus Oldenburger Sicht nicht so gut. Berthold kam mit einer Qualität weniger dank eines starken Mehrbauern noch zu einem Remis, Marc verlor relativ klar gegen einen der spielstarken Delmenhorster Nachwuchskräfte. Sebastian glich mit einem gewohnt starken Vortrag im Sizilianer wieder aus, aber Max verkombinierte sich recht naiv gegen das Delmenhorster Urgestein Bernd Korsus und stand aus einer an sich aussichtsreichen Eröffnung mit einer glatten Verluststellung da. So brachte er mit einem klassischen Eigentor im EM-Stil die Gäste wieder in Führung.

Am Spitzenbrett stand Dirk zu diesem Zeitpunkt auch eher unter Druck, an den hinteren Weiß-Brettern lieferten unsere Joker Ernst und Frank aber stark ab und schossen uns mit glatten Start-Ziel-Siegen wieder in Führung. Somit mussten nun Dirk und Anirudh jeweils in Endspielen mit Minusbauern die Führung über die Zeit bringen.

Am Ende gelang das sogar relativ sicher, bei Anirudh war nach dem Turmtausch aufgrund der Blockade der Bauern auf der Farbe des gegnerischen Läufers eine Festung entstanden, und auch die Durchbruchsversuche des Spitzenmanns David Höffer von Delmenhorst fruchteten nicht mehr. Er schaffte es, alle Figuren von Dirk geschlagen vor sich aufzureihen, der Sieg war aber nicht erreichbar.

Somit blieb es bis ins Ziel bei der knappen Führung, Oldenburg gewann 4,5:3,5 und weil sich parallel 6 Hannoveraner gegen eine Tostedter Nottruppe ebenfalls 4,5:3,5 durchsetzten, rutschte Delmenhorst noch auf den letzten Platz ab. Nun muss man in Delmenhorst abwarten, was bei verschiedenen kolportierten Rückzügen sich am Ende für ein Tabellenbild ergibt. Wir verpassten den 3. Tabellenplatz am Ende punkt- und torgleich nach Berliner Wertung, dieser ging verdient an den sehr stark aufspielenden Aufsteiger aus Lehrte.

Alles in allem ein erfolgreicher Schlusspunkt unter eine lange Saison. Nun sind wir gespannt, unter welchen Bedingungen es am 10. Oktober mit der neuen Saison weiter geht.