Klarer Sieg gegen Hameln
Am vergangenen Sonntag hatte die erste Mannschaft des SK Union die Spieler aus der Rattenfängerstadt Hameln zu Gast. Beide Mannschaften hatten den Klassenerhalt bereits praktisch gesichert, so dass es allenfalls um eine Standortbestimmung der Teams gehen konnte.
Am ersten Brett spielte Dirk Bredemeiers Gegner Wilfired Bode mit Weiß einen sehr ruhigen Aufbau. Der Oldenburger brachte mit einer entgegengesetzten Rochade und einem Zentrumsdurchbruch etwas Farbe ins Spiel. Da indes Vorsicht manchmal der bessere Teil der Tapferkeit ist, einigten sich die Kontrahenten dann schnell auf ein Remis.
Der Routinier Ernst Heinemann erinnerte seinen jungen Hamelner Gegner an die Gültigkeit der klassischen Schulregeln: Dame nicht zu oft in der Eröffnung ziehen, Entwicklung schnell durchführen, König aus der Mitte führen. Da sein Gegner all dies nicht beherzigte, konnte Ernst sehr schnell Material gewinnen und die Oldenburger in Führung bringen.
Seine Mannschaftskollegen bauten in der Folge den Vorsprung langsam, aber sicher aus: Max Meessen bestrafte das überraschend unsolide Spiel des erfahrenen Kai Renner, indem er mit seiner Dame auf die arg geschwächten Felder um den Hamelner König eindrang und die Wahl zwischen Mordanschlägen auf diesen oder das Einfangen eines am Brettrand verirrten Springers zum Sieg nutzte.
Jan Wagner übte am 6. Brett wie gewohnt Druck aus, verlor dann jedoch den Faden und war mit einer Remisabwicklung in Zeitnot noch gut bedient. Dasselbe Ergebnis gab am 7. Brett, nachdem Hartmut Bürckner seinen zwischenzeitlichen Stellungsvorteil nicht entscheidend hatte ausbauen können.
Marc Schüttes Partie verlief turbulent: Erst opferte der Oldenburger eine Qualität für eine schöne Druckstellung, geriet in Zeitnot jedoch in einen gefährlichen Königsangriff der gegnerischen Schwerfiguren, ehe er mit einem Dauerschach die schwarzen Kastanien aus dem Feuer holte. Ähnlich verlief der Kampf von Berthold Wittje am 3. Brett: Nachdem Lutz van Son das Königsgambit eine Spur zu kreativ behandelt hatte, sah sich der klassisch entwickelte Oldenburger schon auf der Siegerstraße. Van Son konterte jedoch und gewann zwei Bauern um den Preis einer leicht gelockerten Königsstellung. Anstatt nun bescheiden einen der Mehrbauern abzugeben und seinen König zu sichern, verhedderte der Hamelner sich selbst und einen Springer in einer Fesselung, ehe er zu allem Überfluss in Zeitnot den Rappen glatt einstellte. 5 zu 2 für Oldenburg!
Den Schlusspunkt setzte Sebastian Müer an Brett 2, der lange positionellen Druck auf die diversen Bauerninseln von Matthias Tonndorf ausgeübt hatte, ehe dieser eine Qualität gab. Nach den Verwicklungen der Zeitnotphase nutzte der Oldenburger seine Schwerfiguren für einen tödlichen Angriff auf den offen stehenden schwarzen König. Später beim Italiener war Sebastian auch einer Pizza Tonno nicht abgeneigt …
Durch den deutlichen Sieg mit 6:2 hat sich das Oldenburger Team praktisch einen Platz in der oberen Tabellenhälfte der Oberliga gesichert und kann entspannt den letzten beiden Runden gegen die höher platzierten Mannschaften des HSK Lister Turm und des MTV Tostedt entgegen sehen.
(Bericht von Dirk Bredemeier)