Landesliga: Union II – Ammerland II

Nach dem wegen akuter Personalverknappung abgesagten Kampf gegen Nordhorn-Blanke fand sich unsere 2. Mannschaft nun im Abstiegskampf gegen den Nachbarn Ammerland II wieder. Vier Mannschaften lagen vor der Runde punktgleich am Tabellenende, u.a. Ammerland, und wir rangierten mit einen Mannschaftspunkt davor.

Beide Mannschaften schienen geahnt zu haben, was die Stunde schlug, und boten jeweils ziemlich starke Besetzungen auf, unter dem Strich sprach von der Papierform her alles für einen ausgeglichenen Kampf. Parallel trat auch unsere 1. Mannschaft im Haus der Jugend an. Als diese sich um 11 Uhr an die Bretter setzte, war die erste Partie des Ammerland-Kampfes bereits vorbei.

An Brett 5 gab es bei mir (Frank Modder) einen frühen Damentausch, es ging weiteres Material vom Brett und ich hatte mit Schwarz schnell Ausgleich. Ich hätte dann in Vorteil kommen können, aber tauschte die falsche Leichtfigur, danach ging alles vom Brett und korrekterweise wurde ein Remis vereinbart.

Eine spannende Partie lieferte sich Jose Texeira an Brett 7 mit Ammerlands Gerd Wiechmann. Jose stand auf der schwarzen Seite eines Königsinders und suchte folgerichtig sein Spiel am Königsflügel. Gerd hatte Initiative an der anderen Brettseite, hätte aber wohl gemäß der nachträglichen Analyse besser auf einen Bauerngewinn dort verzichtet. Die weißen Figuren waren danach etwas vom Schuss, und Jose kam am Königsflügel durch und brachte uns in Führung. 1,5:0,5. Starke Leistung!

Am Spitzenbrett hingegen war Annirudh Unni allerdings wohl in eine Variante aus der heimischen Analysierküche seines Gegners geraten und verblieb nach der Eröffnung mit einem Bauern weniger. Er versuchte, das Spiel zu verkomplizieren, aber im Schwerfigurenendspiel erwies sich sein König später als zu anfällig. Der Ausgleich.

Seine Klasse aufblitzen ließ Steffen Schumann an Brett 4, auf den wir leider nicht so oft zurückgreifen können.  Steffen überspielte seinen Gegner und hatte hervorragende Figuren und die bessere Bauernstruktur, dazu einen Mehrbauern. Nachdem ein weiterer Bauer fiel, geriet der König des Gegners auch schnell in ein Mattnetz.  Tolle Partie von Steffen! 2,5:1,5.

Eine spannende Partie gab es bei Maik Schäfer an Brett 6. Sein Gegner Frank Schulze hatte seinen König im Zentrum gelassen, und Maik schien bedrohlich mit seiner Damen näher zu rücken.  Aber wir überschätzten wohl alle die Möglichkeiten der weißen Stellung ein wenig. Frank richtete sein Gegenspiel gegen einen schwachen Punkt in Maiks Stellung – g2 – und nach dem Tausch der Damen war Maiks Angriffsdampf etwas raus und Frank bekam das bessere Endspiel, was der erfahrene Ammerländer Spieler dann auch nach Hause fuhr. Erneuter Ausgleich.

Einen harten Kampf lieferte man sich an Brett 3. Thomas Elberns Gegner griff mit Weiß am Königsflügel an, öffnete die h-Linie und fuhr dort die Schwerfiguren-Armada auf. Thomas‘ Fianchettoläufer verteidigte aber gut und der Oldenburger fand Gegenspiel im Zentrum mit Attacken gegen den weißen König. In der Zeitnotphase tauschte man in ein Endspiel ab, in dem aber die Bauern des Gästespielers zur Beute von Thomas wurden, schließlich fiel auch das Blättchen des Ammerländers zur erneuten Führung.

Ein für den Zuschauer völlig unübersichtliches Handgemenge – und eine große Schlacht – lieferte man sich an Brett 2. Heiko Warns hatte mit Weiß immer irgendeinen materiellen Vorteil, einmal Qualität und Bauer, später zwei Bauern, aber es war extrem kompliziert und sein Gegner konnte seine Figuren im Endspiel auch in Richtung von Heikos König massieren. Schwarz war materiell hinten, aber konnte die Partie durch ein Dauerschach zum Remis führen. 4:3.

Die längste Partie gab es an Brett 8 mit Walter Förste. Dort kegelte uns ausgerechnet ein alter Mitstreiter von mir vom mythenumwobenen SC Turm Holthusen, Andreas Slopinski, das 4:4 in die Maschen. Walter hatte die Partie solide angelegt und stand vernünftig. Nach einem kurzen Intermezzo fiel allerdings ein Bauer vom Brett. Der gegnerische Mehrbauer wurde auch noch schnell zum starken Freibauern. Walter kämpfte 5 ½ Stunden gegen das Verhängnis, aber Andreas brachte seinen Vorteil letztlich ungefährdet nach Hause.

Zwei Kämpfe sind noch zu bestreiten. In vier Wochen gibt es erneut einen Heimkampf, Gegner ist Bad Essen. Nach jetziger Lage würde bereits ein 4:4 reichen, um den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen.

(Bericht von Frank Modder)