Zur 4. Runde der Oberliga Nord-West musste die erste Mannschaft des SK Union einen weiten Weg antreten, um im Stadtteil Linden gegen die Schachfreunde Hannover zu spielen. Die Wetterumstände meinten es gut mit den Huntestädtern: Morgens blieb es trocken, abends hinreichend milde. Dazwischen wurde eine solide Mannschaftsleistung abgelierfert:
An Brett 1 verkorkste Dirk Bredemeier als Weißer zunächst die Eröffnung. Zum Glück war sein Gegner Dennie Ackermann vorweihnachtlich milde gestimmt, so dass die weiße Stellung auch merkwürdige Manöver wie Turm von a1 nach c1 und gleich darauf wieder zurück nach a1 verkraften konnte. Am Ende hatte der Oldenburger einen Mehrbauern, der sich im Turmendspiel aber nicht zum Sieg führen lassen wollte.
Sebastian Müer glich an Brett 2 schnell aus. Bei der Abwicklung in ein Endspiel mit beiderseitigem Läuferpaar und Türmen unterschätzte er aber die Kraft des a-Freibauern von Bernd Fritze, der zunächst eine Figur und dann die Partei gewann.
Am dritten Brett verschaffte sich Berthold Wittje seinerseits einen Freibauern auf der a-Linie, den sein Gegner indes fest im Blick behielt und blockierte. Ein frühes Remis war die Folge.
Wechselhaft verliefen die Ereignisse an Brett 4: Zunächst drückte Max Meessen als Schwarzer mit der sizilianischen Verteidigung gegen den harmlosen weißen Aufbau von Tom Kaimer. Später gewann Kaimer jedoch den schwarzen a-Bauern. Max behielt aber einen kühlen Kopf und führte ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern herbei. Obgleich Kaimer alle Möglichkeiten ausreizte und am Ende seinen Läufer gegen drei schwarze Bauern gab, hielt Max das Unentschieden.
Ab Brett 5 rotierte dann die Oldenburger Mittelachse auf Hochtouren: Marc Schütte nahm dem soliden Andreas Hermann zunächst durch druckvolles Spiel eine Qualität ab. Später nutzte Marc seine Schwerfiguren für einen Mattangriff auf den heimatlos gewordenen schwarzen König.
Jan Wagner erzielte an Brett 6 den dritten Sieg in Folge. Dabei bewies er wieder einmal, dass die moderne Verteidigung in seinen Händen eine gefährliche Waffe ist. Nachdem sein Gegner bereits deutlich schlechter stand, verleitete Jan ihn zu einem Patzer, der sofort Turm- und Partieverlust bedeutete.
Hartmut Bürckner setzte am siebten Brett die Geschichte des a-Bauern fort: Seinen Fußsoldaten schob er bis a6 vor, wo er schließlich den Heldentod starb. Hartmut hatte währenddessen am Königsflügel eine zweite Front aufgebaut und war mit Turm und Springer durch die gegnerischen Reihen gebrochen. Unter Druck geraten ließ sein Gegner Thomas Edel dann an beiden Flügeln Bauern fallen, bis Hartmuts c-Bauer sich bis nach a7 durchgefressen und die gegnerischen Resttruppen gelähmt hatte. Eine schulmäßige Leistung Ernst Heinemann schließlich steuerte mit Schwarz ein sicheres Remis zum Gesamtsieg bei.
Das Endergebnis lautete somit 5 zu 3 für die Oldenburger, die im gesicherten Mittelfeld den Jahreswechsel begehen können, bevor im Januar der Tabellenführer von Werder Bremen II an der Hunte erwartet wird.
(Dirk Bredemeier)