Oberliga: Huntefloß und Weserkogge schwanken – keiner geht unter

Am 5. Spieltag der Oberliga Nord, Staffel West, hatte die erste Mannschaft des SK Union die dritte Mannschaft von Werder Bremen zu Gast. Der von der Papierform her ausgeglichene Wettkampf verlief spannend bis dramatisch:

Bis auf das zweite Brett von Sebastian sammelten alle Oldenburger zunächst teils deutliche Zeitvorteile auf der Uhr – offenbar können wir Eröffnungen!

Berthold Wittje verteidigte sich gegen Peter Lichmann mit der Aljechin-Verteidigung. In der selten gespielten „Jagdvariante“ baute der Bremer eine Angriffsstellung auf, die er jedoch nicht genau genug behandelte, um Bertholds Verteidigung zu durchbrechen. Das Remis war die logische Folge. Am anderen Ende der Brettfolge spielte Tom Peters gegen den Bremer Routinier Dr. Detlev Diederichsen. Auch diese Partie endete unentschieden.

Enno Eschholz an Brett 7 begegnete dem Maroczy-Aufbau von Reiner Franke mit einem riskanten Manöver, das zur Festigung eines stets vom Schlagen bedrohten Springers auf d4  ein Loch auf d5 in Kauf nahm. Indes fühlt sich Enno bei Verwicklungen wie ein Fisch im Wasser und brachte mit seinem folgenden Schwarzsieg die Oldenburger in Führung, womit er auch seine Topscorer-Position im Team festigte.

Jan an Brett 5 spielte einen ihm vertrauten Aufbau, der auch als „Tiger´s Modern“ (nach GM Tiger Hillarp-Persson) firmiert. Sein Gegner Olaf Steffens verbrauchte bald Unmengen an Zeit – siehe Einleitung – und konnte die Chancen zum Gegenspiel nicht nutzen, so dass am Ende ein weiterer Oldenburger zu Buche stand. Indes konterten die Bremer alsbald an Brett 2, wo David Kardoeus mit einem undurchsichtigen Bauernopfer vor seinem König Sebastian in langes Grübeln stürzte. Dem Oldenburger geschah dann das Unglück, dass seine geplante lange Rochade gegen die Regeln verstieß und er einen anderen Königszug ausführen musste. Es folgte der verdiente Anschlusstreffer der Bremer.

Beim Stand von 3:2 für die Huntestädter liefen noch die Partien an den Brettern 3, 4 und 6. An Brett 3 war Dirk zunächst bequem aus der Eröffnung gekommen, spielte aber zu leichtsinnig weiter, bis seine Gegnerin Maria Efimenko mit einem Springer, der von den Feldern b1 über a3 und c4 auf b2 gelandet war, nach a4 zog und Dirks Damenflügel drohte zu filetieren. Der Schwarze rettete sich gerade eben in ein Endspiel mit 2 Minusbauern, jedoch einem aktiven Turm-Läufer-Duo.

An Brett 4 hatte Max Meessen den Werderander Stefan Buchal zunächst unter Druck gesetzt. Letzterer wollte aber auch nicht freiwillig verlieren und hielt mit 2 Mehrbauern gegen einen weißen Oldenburger Läufer letztlich klar remis. Marc Schütte hatte an 6 gegen Nils-Lennart Heldt zunächst eine ruhige Eröffnung gespielt. Auf der Suche nach Verwicklungen kam dem Oldenburger indes ein Bauer abhanden. Schließlich setzte sich der Werderaner im Turmendspiel durch, so dass nach dem Ausgleich zum 3,5 : 3,5 die Frage bliebt, ob sich die Bremer Mehrbauern am 3. Brett durchsetzten. Als Spieler und Spielerin dort nach langem Fingerhakeln nur noch jeweils 2 Minuten nebst Aufschlag hatten, erspähte Dirk eine dreimalige Stellungswiederholung, welche der Schiedsrichter nach eingehender Prüfung auch anerkannte – Remis und 4:4 in der Endabrechnung.

Am 26.02. folgt das nächste „weite“ Auswärtsspiel beim SK Ricklingen. Hoffentlich mit weniger Drama.