Nach dem gelungenen Saisonauftakt stand das Oberliga-Derby in Delmenhorst auf der Tagesordnung. Die Oldenburger fuhren ohne ihren Spitzenmann, aber frohen Mutes los.
Das Derby begann mit gewohnten Bildern: Dirk Bredemeier glich als Schwarzer in der Eröffnung gegen Bernd Korsus aus und beide erinnerten sich, dass Vorsicht der bessere Teil der Tapferkeit ist. Remis nach 20 Zügen. An den übrigen 7 Brettern standen dagegen harte Kämpfe an. Dabei hatte Berthold Wittje an Brett 1 gegen David Höffer einen Mehrbauern herausgespielt. Max Meessen an Brett 3 setzte ein Theorieduell mit Florian Mossakowski fort und schien beweisen zu können, dass die Aktivität der Delmenhorster Figuren die zahlreichen strukturellen Schwächen des Schwarzen nicht würden kompensieren können. Am 4. Brett verzichtete Marc Schütte mit 4. … Kf8!? schnell auf die Rochade, konnte das Spiel aber dennoch nach dem Damentausch ausgleichen und erzielte das zweite Schwarzremis für die Huntestädter. Da an den hinteren 4 Bretten zu diesem Zeitpunkt alles offen schien, machte sich Optimismus in den Oldenburger Reihen breit.
In der Folge entwickelten sich mehrere Zeitnotduelle. Dabei konnte Ersatzmann Maik Schäfer an Brett 8 mit seinen Schwerfiguren einen tödlichen Angriff aufziehen und die Oldenburger in Führung bringen. Tom Peters, Ernst Heinemann und Frank Modder fanden sich hingegen in schweren Endspielen wieder. „Vorne“ demonstrierten die Delmenhorster derweilen ihre Verteidigungshärte: Höffer machte Berthold Wittje das Turmendspiel so schwer wie möglich und erreichte schließlich trotz zweier Minusbauern ein Remis durch Dauerschach im Damenendspiel. Florian Mossakowski brachte Max durch dauernde taktische Tricks derart in Zeitnot, dass zunächst im 40. Zug eine gewinnverheißende Abwicklung verpasst wurde. Später packte er im Damenendspiel mit 2 Minusbauern (üben die Delmenhorster so etwas gemeinsam?) weitere Tricks aus, bis auch er dem Oldenburger den Gewinn entrissen und sich ins Unentschieden gerettet hatte.
Tom Peters hatte inzwischen gegen den erfahrenen Fred Hedke das Unentschieden gehalten. Die Endspiele von Ernst Heinemann und Frank Modder gingen hingegen trotz langer Gegenwehr die Ochtum runter. Bei fünf Remisen und nur einem Sieg bedeuteten diese Niederlagen den knappen Verlust des Mannschaftskampfes mit 3,5 zu 4,5.
Delmenhorst ist nunmehr als einziges Team mit zwei Siegen Tabellenführer, wobei der Ligafavorit HSK Lister Turm aus Hannover noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat.
Die Oldenburger müssen in der nächsten Runde gegen den SV Hellern antreten; eine interessante Aufgabe.
(Bericht von Dirk Bredemeier)