Verbandsliga: Umkämpftes Unentschieden gegen Nordhorns Dritte

Die dritte Runde der Mannschaftskämpfe brachte ein volles Haus der Jugend. Neben unserer 1. Mannschaft, die ihren Oberligakampf austrug, versuchten wir von Union II uns gegen die dritte Vertretung des SK Nordhorn-Blanke. Da wir heuer aufstellungstechnisch aus dem Vollen schöpfen konnten, war ein Sieg fest eingeplant – es sollte jedoch ein schwieriger Kampf für uns werden.

Zunächst sah noch alles ganz gut aus, als es uns gelang, die Jugend im gegnerischen Team im Zaum zu halten: Anirudh Unni und Steffen Schumann konnten sich an den Brettern 2 und 5 jeweils gegen ihren U16-Gegner durchsetzen. Anirudh gelang es, die g-Linie gegen den schwarzen König zu öffnen und mit schwerem Geschütz nachzurücken. Er gewann Material, darunter war auch der König. Dies war eine knackige Partie!

Ebensolches kann man bei Steffen sagen. Die Parteien hatten hier kurz rochiert, aber Steffen war mit seinem Bauernsturm gegen den lang rochierten weißen König sehr schnell, während Weiß seinerseits am anderen Flügel kaum ins Laufen kam. Steffen gewann Material und hebelte die weiße Königsfeste schnell aus. Schöne Leistung.

Ein zügiges 2:0 sah erst mal sehr beruhigend aus, aber es gab auch kritische Bretter. Außerdem kamen die Gäste nun zum Anschlusstreffer. Heiko Warns an Brett 2 war wohl ein Einsteller unterlaufen. Soll in den besten Familien vorkommen! Früh mit dem Rücken zur Wand stand Benjamin Kluin an Brett 7. Er litt unter Raummangel und sein Gegner war sehr aktiv. Benni ging aus dem Druckspiel des Nordhorners letztlich mit einer Qualität weniger hervor, aber die weiße Überlegenheit hätte vielleicht noch für mehr reichen können. Doch auch so war der Materialnachteil ohne Kompensation hoffnungslos.

2:2! Der Kampf stand auf des Messers Schneide. In dieser Phase waren die Gäste wohl dichter an einem Gesamterfolg, als wir. Zwei Bretter standen zu diesem Zeitpunkt in etwa ausgeglichen und zwei eher kritisch. Die beiden erstgenannten Partien wurden nun als nächstes beendet. Zuerst gab es ein Remis bei Maik Schäfer an Brett 8. Hier hatte Maik in der Eröffnungsphase Chancen, eine gute Stellung zu bekommen. Nachdem er dies nicht wahrgenomme hatte, verflachte aber das Spiel. Tot war die Stellung am Ende noch nicht, als die Spielpartner sich auf Remis einigten, aber letztlich war das Unentschieden leistungsgerecht.

Und die andere, ausgeglichene Stellung – ging verloren. Ernst Heinemann am Spitzenbrett stand in etwa ausgeglichen, lehnte aber – wohl auch angesichts der verbleibenden beiden kritischen Bretter – ein Remisangebot ab. In der Folge überzog der Oldenburger wohl seine Stellung und musste sich am Ende sogar geschlagen geben.

2,5:3,5. Oh weh. Und nun noch die eher schlechten Stellungen… Der Autor (Frank Modder) an Brett 6 kam schlecht aus der Eröffnung. Schwarz hatte positionelle Vorteile, die Stellung war aber sehr kompliziert, und ich robbte mich wieder etwas heran. Der Gästespieler hätte an einem Punkt ein Remis erzwingen können, aber da stand es gerade 2:0 für Union, und außerdem hatte er zu dem Zeitpunkt eine gute Stellung. Ich konnte dann in der Zeitnotphase das Spiel auf taktisches Terrain verlegen und gewann dann auch Material. Nach überstandener Zeitnot war das Spiel gelaufen.

3,5:3,5.  Nun musste die Partie an Brett 3 mit Thomas Elbern entscheiden. Thomas massierte irgendwann seine Figuren in Richtung des weißen Königsflügels, während es sein Gegner mit einem Vormarsch auf der anderen Brettseite versuchte. Und hier agierte Weiß wohl energischer und hatte Vorteile. Doch wie an Brett 6 war die Lage sehr komplex. Thomas gewann schließlich eine Qualität, besser stand er aber auch da nicht. Am Ende hätte Weiß sogar den Vorteil gehabt, wenn nicht eine Turmbombe in die gegnersiche Stellung hätte geworfen werden können. Sowas ist nach Thomas‘ Geschmack, die Bombe sicherte das Remis.

4:4. Mit dem heutigen Team waren wir mental natürlich auf zwei Mannschaftspunkte eingestellt. Es wurde am Ende Einer. Aber das ist kein Beinbruch, da wir weder Aufstiegsambitionen haben, noch ein Abstiegskampf zur Debatte steht, wenn wir mit dem bisher gezeigten Mannschaftsgeist weiterspielen.

Bericht von Frank Modder