Abstiegskampf in Oldenburg war angesagt. Union II empfing die Emder Königsspringer. Im selben Saal spielte auch unsere 1. Mannschaft gegen Werder Bremen III, was nochmal für zusätzliche Kampfatmosphäre sorgte. Wir hatten eine starke Aufstellung, wohingegen Emden ersatzgeschwächt antrat. Dennoch taten wir uns erneut sehr schwer, am Ende waren die Punkte in der Scheune, aber etwas glücklich. Und das kam so:
An Brett 7 verlor zunächst Michael Teutsch mit Schwarz gegen einen jungen Gegner ohne Zahl. Sowas ist immer schwer einzuschätzen. Generell kann ich nur einen groben Überblick über die Partien geben, da man ja auch immer etwas mit seinem eigenen Stückwerk beschäftigt ist, aber der Emder hat wohl eine sehr starke Partie geboten und im Schwerfigurenendspiel gewonnen, wo er zwei Mehrbauern hatte. Michaels Gegenangriff am Damenflügel kam zu spät. 0:1.
Eine starke Partie bot am 8. Brett unser Neuzugang Alvaro Sanchez. Auch hier habe ich nicht so viel mitbekommen, aber die Königsstellung des Emders war wohl geschwächt, und Alvaro siegte durch dynamische Spielführung im Mittelspiel. 1:1. Schöner Auftakterfolg für unseren neuen Mann!
Gut in Form ist derzeit Steffen Schumann, welcher an Brett 5 agierte. Zuletzt holte er sich beim Nordwest-Cup sogar einen IM-Skalp. Gegen Emdens Gerd de Buhr sicherte sich Steffen früh das Läuferpaar, was er bis ins Endspiel transportieren konnte. Hier unterlief dem Emder ein taktischer Fehler, wonach Steffen durch eine Kombination zwei Bauern gewann. Aber Gerd hätte nach eigenem Bekunden so oder so eine harte Verteidigung zu führen gehabt. Form bestätigt von Steffen! 2:1.
Ein eher geschlossenes Spiel gab es am Spitzenbrett bei Ernst Heinemann. Die Struktur war symmetrisch, nachdem die c- und d-Bauern vom Brett gegangen waren. Emdens Andreas Kerker hatte wohl etwas Raumvorteil, aber Ernst brachte die Partie scheinbar ohne Komplikationen zum Remis. 2,5:1,5. Ein gutes Ergebnis, zumal mit Schwarz. Zur Halbzeit sah es – auch mit Blick auf die anderen Bretter – ganz vernünftig aus.
Leider verlor dann unser Kapitän Maik gegen Emdens Steffen Bartsch eine komplizierte Leichtfiguren-Stellung. Scheinbar war für Maik im 40. Zug sogar mal ein Gewinn drin, aber in starker Zeitnot fand er dies leider nicht. 2,5:2,5. Das Brett Nr. 4 von Thomas Elbern stand schnell bedrohlich in Flammen. Hier kam man schon beim bloßen Zählen des Materials in Schleudern. Als sich der Rauch gelegt hatte, hatte Thomas zunächst einen Bauern gewonnen und positionelle Vorteile dazu. Die Partie führte er auch zu einem erfolgreich Ende. 3,5:2,5!
Heiko Warns an Brett 3 musste im Endspiel gegen Emdens Mannschaftsführer Edwin Lehmann das Remis verteidigen mit Läufer gegen Springer. Edwin hatte zwei Freibauern, aber Heiko konnte seinen König schnell heranbringen, was dem Emder verwehrt blieb. Nach 5,5 Stunden war dann das Remis in trockenen Tüchern. 4:3.
Nun brauchte ich nur noch Remis an Brett 6 zu machen. Die Partie war sehr wechselhaft mit Chancen auf beiden Seiten. Im einfachen Turmendspiel – als Heiko noch spielte – habe ich etwas zu sehr auf den vollen Punkt gespielt, wonach ich selbst Probleme bekam. Schließlich war die Partie an einer Stelle für mich auch mal verloren, aber in der komplizierten Lage fand mein Gegner nicht den Gewinnplan und ich entwischte etwas glücklich doch noch ins Remis. 4,5:3,5.
Puh! Da können wir im Abstiegskampf nun etwas durchatmen. Die Emder haben das Optimale aus ihrer leichten Außenseiterolle gemacht. Aber so oder so bleibt es spannend im Keller, wir müssen noch gegen die hinter uns platzierten Mannschaften aus Quakenbrück und Bad Essen ran. Nächster Gegner in drei Wochen ist erstmal die zweite Garnitur unseres Nachbarn aus dem Ammerland.