Ein schwieriger Heimkampf stand der 2. Mannschaft von Union gegen die zweite Vertretung des SV Lingen an. Die Emsländer waren im Schnitt 80 Punkte stärker besetzt und reisten demzufolge als Favorit an die Hunte. Die Unionisten verkauften ihre Haut teuer, auch wenn es am Ende nicht ganz reichen sollte, etwas Zählbares mitzunehmen.
Nach bereits 2 Stunden gab es das erste Remis an Brett 5 bei Frank Modder. Frank hatte mit Schwarz bequemen Ausgleich erzielt, ließ dann aber zu, dass der Gegner die Lage im Zentrum komplett klären konnte. Man landete schließlich in einem einfachen Turmendspiel mit symmetrischer Bauernstruktur und einigte sich auf das Unentschieden.
Anirudh Unni gelang am Spitzenbrett dank punktgenauer Eröffnungsvorbereitung ein sauberes Schwarzremis gegen den 2300 Elo-Punkte schweren IM Milenkovic.1:1 der Zwischenstand. Respekt!
Nun aber liefen uns leider die beiden letzten Bretter weg. Walter Förste an Brett 8 geriet in einen Angriff seiner Gegnerin und musste eine Figur quittieren. Das tat auch Maik Schäfer an Brett 7, allerdings freiwillig. Er gab eine Figur für zwei Bauern, um eine allzu passive Lage zu vermeiden. Allerdings war seine Kompensation nicht ausreichend. Beide Bretter gingen verloren. 1:3.
Es folgte ein Remis bei Arno Köhne an Brett 6. Arno suchte sein Heil in der offenen d-Linie, während sein Gegner etwas am Königsflügel herumprobierte. Letztlich konnte keine Seite einen Vorteil herausholen. Das Endspiel mit Dame und Springer wurde Remis gegeben.
Einen schönen Anschlusspunkt konnte Heiko Warns an Brett 2 beisteuern, sein Gegner war FM Milosevic mit 2200 Elo-Punkten auf dem Konto. Heiko konnte einen Bauern einstecken und hatte dazu die deutlich bessere Entwicklung. Er lavierte die Partie durch alle Untiefen bis ins Endspiel, wo er seinen Vorteil ummünzen konnte. Starke Leistung des Oldenburgers! 2,5:3,5.
An den verbliebenen Brettern 3 und 4 warteten aber zwei weitere Titelträger auf unsere Spieler. Thomas Elbern schien mit Schwarz etwas schlechter zu stehen, das Endspiel war allerdings nur noch sehr schwer zu bewerten. Am Ende blieb Toms Springer gegen den gegnerischen Läufer, als der Lingener sich anschickte, mit dem König die gegnerischen Bauern abzuholen. Doch Thomas fand eine originelle Remiswendung:
Eine faszinierende Partie spielte Steffen Schumann, der in der Eröffnung einen Bauern opferte, um dann noch einen weiteren zu investieren. Sein Angriff sah recht gefährlich aus, aber auch Schwarz hatte Ressourcen. Die letzten 15 Züge bis zur Zeitkontrolle spielte Steffen nur noch auf Inkrement, mittlerweile war er wieder eher in die Rolle des Verteidigers geschlüpft. Aber Steffen blieb die Ruhe selbst, schaffte die Zeitkontrolle und konnte trotz seines Materialnachteils ein Remis sichern, für die Gäste war das letztlich natürlich der Spatz in der Hand.
3,5:4,5 – eine knappe Niederlage. Union trotzte gerade vorne den starken Emsländern und ging dort sogar mit einem positiven Score hervor. Dass es letztlich nicht reichte, war natürlich ein wenig schade. Aber man muss konstatieren, dass die Gäste dichter am 3:5 waren als wir am Ausgleich. Nun ist es wichtig, das letzte Spiel des Jahres in Quakenbrück in drei Wochen erfolgreich zu bestreiten, damit es nicht ungemütlich unterm Weihnachtsbaum wird.
(Bericht von Frank Modder)