In der 4. Runde der Oberliga Nord, Staffel West, trat der SK Union am 15.01. beim Tabellenführer SK Nordhorn-Blanke im Emsland an. Auf der Anfahrt wurden die Aussichten verhalten pessimistisch beurteilt. Am Ende wurde der weite Weg durch eine reiche Ernte belohnt.
Am ersten Brett setzte Berthold Wittje den erfahrenen IM Frank Kroeze mit dem königsindischen Angriff unter Druck. Lange Zeit folgten die Spieler bekannten Mustern. Der Schwarze versprach sich dabei offenbar zuviel von einem Angriff auf den weißen Bauern d3. Berthold wehrte diesen „nebenbei“ ab und schob seine Springer und Läufer langsam aber sicher in Richtung des gegnerischen Königs. Kroeze gab in der Hoffnung auf etwas Gegenspiel einen Bauern am Königsflügel. doch vergebens: Berthold verdichtete seinen Vorteil sicher zum Sieg.
Sebastian spielte an Brett 2 einen scharfen Sizilianer und opferte mit dem König in der Mitte seinen g-Bauern für positionelle Kompensation. Alsbald brachte er dann ein kombinatorisches Scheinopfer, das zu einer Stellung mit weißen Türmen, Springer und einigen Bauern gegen schwarze Dame, Läufer und einige Bauern führte. Auf lange Sicht setzten sich die Türme durch.
Dirk wurde an Brett 3 in einem Symmetrie-Engländer mit einem ungebräuchlichen siebten Zug konfrontiert und verlor die Führung der Partie. Im Mittelspiel konnte er jedoch seine in diversen Blitz-Partien gegen Sebastian gewonnenen intimen Kenntnisse der strukturellen Anforderungen der Stellung einbringen und ausgleichen. In der Folge setzte ein zentraler weißer Springer den Schwarzen so unter Druck, dass dieser leichtsinnig das Zentrum öffnete und einen weißen Mattangriff zuließ.
An Brett 4 spielte Max einen ruhigen Sizilianer, der ihm unter Inkaufnahme eines Isolani eine bequeme Entwicklung ermöglichte. Im weiteren Verlauf schien Max langsam aber sicher ausgleichen zu können. Sein Gegner Simon Elgersma spielte indes lange und überlegt auf Sieg und wurde schließlich in einem Doppelturmendspiel belohnt.
Jan brachte an Brett 5 einen Reti-Zuckertort-Verschnitt aufs Brett, kam allerdings mit zwei Minusbauern ziemlich schlecht aus der Eröffnung. Nach einem taktischen Aussetzer seines Gegner Rob Bertholee konnte er jedoch eine Figur gewinnen und lochte schließlich zum nächsten Weißsieg an diesem Sonntag ein.
Marc geriet mit Schwarz gegen Timo Oehne in der Eröffnung unter Druck, erlangte jedoch zeitweise Gegenspiel am Königsflügel. Schließlich erwiesen sich jedoch – wieder einmal – die weißen Steine als besser postiert – beim Zwischenstand von 1:4 verkürzten die Nordhorner.
Die längste Partie spielte Enno an Brett 7: Nachdem er mit seinem weißfeldigen Läufer die lange Diagnole besetzt hatte, schien der schwarze König schon eine sichere Beute. Indes nutzte Fabian Stotyn eine taktische Abwicklung, die ihm zwei Türme und einen Springer gegen Ennos Dame und drei Bauern einbrachte. Enno gewann die Partie jedoch souverän zum „zweiten Mal“, indem er zunächst den gegnerischen Springer für einen Freibauern gewann und dann die schwarzen Türme unentrinnbar fesselte.
Tom Peters sorgte am 8. Brett gegen das Nordhorner Urgestein FM Bierenbroodspot für den einzigen schwarzen Sieg in diesem Match: In einem komplizierten Sizilianer postierten beide ihre Truppen mit Blick auf den gegnerischen König, wobei Tom die Oberhand behielt.
Mit dem verdienten 5:3 Auswärtssieg verschafften sich die Oldenburger eine gute Ausgangslage für die weitere Saison und vermieden den Einzug des Abstiegsgepensts. Anfang Februar werden die Huntestädter in der nächsten Runde die Schachfreunde von Werder Bremen III begrüßen.