3:5 gegen Lister Turm Hannover
Für Oldenburg ging es um nichts mehr, die Gäste hatten noch theoretische Chancen auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Angesichts des dominanten Auftretens und des Vorsprungs der 2. Mannschaft von Werder Bremen glaubten die Hannoveraner aber auch nicht mehr wirklich an die Bedeutung des Kampfs, und so entwickelte sich ein munteres Hauen und Stechen ohne mannschaftstaktische Zwänge.
Für Oldenburg punkteten vor der Zeitkontrolle Max und Hartmut, deren Gegner zu lange nach Vorteilen suchten, die sich verflüchtigt hatten, und dabei ihre Stellungen überzogen:
Max Meessen – Rudi Hörstmann
Schwarz hat gerade e6 gespielt, um die Bauern zu mobilisieren, hatte aber die weiße Antwort nicht ausreichend gewürdigt:
33. d6! Tc6. Auf diesen Zug hat sich Schwarz verlassen. Nach anderen Turmzügen stützt Weiß den Bauern mit c5, falls nötig nach Vorbereitung durch b4. Aber geht der Bauer nun nicht einfach verloren?
34. f4!Nun scheitert Txd6 drastisch an 35. fxe5+ Kf5 36. exd6 Kxe4 37. d7. Noch hübscher ist die Variante 34. …Kf5 35. fxe5 Kxe4 36. d7 und der schwarze Turm kann den Bauern nicht aufhalten.
Es folgte 34. …exf4 35. Txf4+ Ke5? (nach Kg7 geht die Partie weiter, aber es ist eher Weiß am Drücker) 36. d7! Td6 37. Txf7 Kd4? Verliert sofort, aber hier gibt es keine Rettung mehr) 38. Tf1! 1:0
Ein glücklicher Sieg, nachdem der Hannoveraner einige Gelegenheiten auf ein vorteilhaftes Endspiel ausgelassen hatte und sich dann nicht rechtzeitig von den Gewinnabsichten trennen konnte.
Im Gegenzug mussten Marc und Dirk ihrer aggressiven Eröffnungswahl mit Schwarz Tribut zollen und bekamen die positionellen Probleme nicht in den Griff. Da auch Sebastian um diese Zeit herum seinem Gegner gratulieren musste, stand es 2:3 aus Oldenburger Sicht.
In den 3 verbleibenden Endspielen hatten sich Stellungen ergeben, die zumindest die Hoffnung auf einen Mannschaftspunkt zuließen. Berthold und Ernst standen leicht besser, Jans Stellung erschien haltbar. Leider konnten unsere Vorteile nicht zu gewinnträchtigen Stellungen verdichtet werden, während Jans Gegner, der Hannoveraner Topscorer Felix Hampel (8/8!) letztendlich nach einem Zeitnotfehler durchbrechen konnte. Damit endete der Kampf leistungsgerecht 3:5 aus Sicht der Oldenburger.
Am letzten Spieltag kann durch einen Sieg in Tostedt noch der 4. Platz erreicht und die bisher blütenweise Auswärtsbilanz gehalten werden, ansonsten geht es wie schon am 7. und dem 8. Spieltag um nichts Greifbares mehr. Da Werder gewann und Hannover gegen unsere zähe Gegenwehr auch keine Brettpunkte aufholte, ist das Rennen um die Meisterschaft nun ebenso wie der Abstiegskampf gelaufen.
(Max Meessen)