Oldenburgs 2. Mannschaft nahm die im Frühjahr unterbrochene Saison 2019/20 mit der 8. Runde am 13.09. in Bad Essen (Osnabrück) wieder auf – der erste Kampf seit dem 1. März ist auch gleichzeitig der Letzte für ein weiteres Jahr. Denn eine Saison 2020/21 wird es nicht geben, es geht also erst 21/22 weiter.
In diesem Kampf ging es zwar nur um die Goldene Ananas, da beide Mannschaften jenseits von Gut und Böse in der Tabelle unterwegs waren. Jedoch war der ein oder andere doch interessiert, nach langer Pause mal wieder ein wenig die Puppen tanzen zu lassen. Somit traten wir die Fahrt nach Osnabrück an, wenn auch nur mit 6 Leuten. Auch der Gastgeber musste ein Brett freilassen, sodass wir mit einem 0:1 bei sechs zu spielenden Brettern in den Kampf gingen. Übrigens würden 4 aus 6 und ein Endstand von 4:3 nicht für einen Mannschaftssieg ausreichen – wir bekämen lediglich einen Mannschaftspunkt bei diesem Resultat.
Oldenburg war an allen Brettern besser besetzt, hatte also durchaus Hoffnung. Die sollte sich dann auch bewahrheiten (Achtung, Spoilerwarnung!): 5,5 Punkte konnten gebucht werden! Den Anfang machte Maik Schäfer an Brett 7. Recht früh in der Eröffnung wählte sein Gegner ein ungenaues Rückzugsfeld für einen angegriffenen Läufer. Maik nutzte dies nur wenig später mit einem fulminanten Zentrumsvorstoß aus, was den Bad Essener eine Figur für zwei Bauern kostete. Der Oldenburger ließ in der Folge nichts mehr anbrennen und wehrte einen Königsangriff mit leichter Hand ab. 1:1
Walter Förste an Brett 8 erwies sich auch einmal mehr als eine Bank in dieser Saison. Es hatte aber eingangs des Endspiels nicht danach ausgesehen. Der Oldenburger war nach einem kurzen Mittelspiel zwar seinen rückständigen Bauern losgeworden, verlor aber dafür einen an anderer Stelle. Im Endspiel bekämpften sich zwei Läuferpaare und jeweils ein Turm. In komplizierter Lage spielte dann auch die Uhr eine Rolle, als es auf 40 Züge zuging. Nach dem Austausch von Komplimenten dampfte am Ende sogar ein ganzer Punkt in Walters Beutel. Hier die dramatische Schlussphase:
2:1. Nicht so viel gesehen habe ich von der Partie an Brett 2. Heiko Warns konnte in einem eher frühen Stadium der Partie, wohl durch eine kleine Taktik, einen Bauern gewinnen. Diesen Vorteil konnte er dann transportieren. 3:1. Es ging nun Schlag auf Schlag. Kapitän Thomas Elbern hatte sich kampfesfreudig gezeigt. Es wurde zu verschiedenen Seiten rochiert, allerdings schien sein Gegner gefährlich mit den Flügelbauern ins Laufen zu kommen. Nach dem Damentausch konnte der Oldenburger aufatmen und stand wenig später positionell schon auf Gewinn. Aber es war nicht so einfach, der Gegner verteidigte zäh – und nach über 60 Zügen endete die Partie mit einem Remis.
3,5:1,5. Kurze Frage nebenbei: Wer ist eigentlich Remiskönigder 2. Mannschaft geworden? Hier kommen gleich 8 (!) Spieler auf den geteilten 1. Platz… mehr als zwei Unentschieden hat niemand zu bieten, was auch für den Kampfgeist unserer Recken in dieser Saison zu sprechen scheint!
Am Spitzenbrett gelang Ernst Heinemann ein weiterer Punkt. Hier habe ich erst die Endphase dieser Partie gesehen, aber Ernst schien sie in gewohnter Manier geführt zu haben und über Raumvorteil zu verfügen. Nachdem der letzte Turm getauscht war, stand unser Mann mit Läufer gegen Springer auf Gewinn. Er hatte nicht nur einen Bauern mehr, sondern auch gefährliche Freibauern auf beiden Turmlinien. Das war zu viel für König und Springer. 4,5:1,5.
Kurz danach und an der Grenze zur 6. Spielstunde beendete ich dann reichlich glücklich meine Partie. Die Eröffnung schlug fehl, ich befreite mich aber nach und nach und konnte in ein Endspiel einlenken mit einem Bauern mehr. Nachdem bis auf jeweils einen Turm alles weggeholzt war, stand ich klar auf Gewinn, verpasste diesen aber, wonach mein Mehrbauer nicht mehr hätte reichen sollen. Mein Gegner verpasste aber ein paar Züge später eine Abwicklung in ein Bauernendspiel nebst Remis, wonach ich doch noch den ganzen Zähler buchen konnte.
Also zu sechst mit 5,5 zu gewinnen – ich kann mich nicht erinnern, das schon mal mit einer Mannschaft erlebt zu haben. Damit gelang uns sogar noch der Sprung auf den 3. Tabellenplatz. Ein guter Abschluss! Es wäre nun noch die 9. Runde gegen die Emder Kollegen zu spielen gewesen, die Ostfriesen sagten allerdings ihre beiden Schlusskämpfe ab, demnach: Auf Wiedersehen im Herbst 2021!
Bericht von Frank Modder