Erste rettet ein mühsames 4:4 gegen Hellern

Bei feinstem Oldenburger Novemberwetter stand der zweite Heimkampf im neuen Haus der Jugend an. Zu Gast war der SV Hellern – they call it a Klassiker.

Die Aufstellung der Gäste war durchaus überraschend – ab Brett 4 hatte vermutlich kaum ein Oldenburger seinen Gegner auf dem Zettel. Allerdings handelte es sich bis auf den Jugendspieler an Brett 8 um erfahrene Oberliga-Kämpen mit einer starken Spitze Hofmann/Ewert – wir malten uns also keinen leichten Kampf aus.

Das zeigte sich auch schnell an den Brettern. Max kam mit Schwarz ordentlich aus der Eröffnung. Man hätte unter hohem Risiko das Spiel auch verkomplizieren können. Beide Seiten verzichteten darauf und schüttelten in beiderseits aussichtsloser Stellung die Hände zu einem zeitigen Remis. Enno hatte seine Hoffnungen auf einen Königsangriff gesetzt; ihm fehlten aber die Mittel, die Reserven heranzuführen, und der Konter saß – 0,5:1,5 für die Gäste. Dirk hatte nichts herausgeholt und musste nach einem wenig zielführenden Gewinnversuch selbst etwas zittern, hielt die Stellung aber zum 1:2.

Sebastian stand in der Eröffnung mit dem Rücken zur Wand, kam aber heraus und schließlich zu entscheidendem Materialvorteil im Endspiel und besorgte den Oldenburger Ausgleich. Die verbleibenden Stellungen verursachten jedoch mehr Sorgenfalten als Hoffnungsschimmer auf einen Sieg. Und so verdichteten die beiden Helleraner Spitzenbretter ihre klaren Vorteile souverän zu Siegen und brachten uns an den Rand einer Niederlage.

Vor dieser rettete uns am Ende die Erfahrung von Ernst und Marc an Brett 8 und 6. Ernsts junger Gegner wehrte sich lange tapfer, aber die kleinen Vorteile summierten sich, und der Anschlusstreffer war am Ende eine Frage der Zeit. Und in Marcs lange unklarer Stellung zeigte sich im Endspiel, dass auch ein Läufer trickreich sein kann, während der Springer mit dem Randbauern keine Freude hat.

Brett 6: Schütte – Bade

Hier war 1. … Sxf6 hoffnungslos, aber nach dem etwas zäheren 1. … Ke5 gewinnt am schnellsten 2. Lg8! (gibt nicht nur den f-Bauern mit Schach, sondern stellt auch noch den Läufer in die Gabel, aber nutzt das klassische Randbauern-Problem des Springers aus.) Sxf6+ 3. Kg5 Sxg8 4. h7 und gewinnt.

Das reichte dann zum eher schmeichelhaften 4:4. Saisonübergreifend übrigens das achte Resultat in Folge zwischen 3,5 und 4,5 Brettpunkten – zumindest für Spannung ist bei Union also immer gesorgt. Damit diese auch im kommenden schweren Auswärtsspiel in Hannover aufkommt, benötigen wir jedoch eine deutliche Steigerung.

Ergebnisse 3. Runde Oberliga Nord West

(Bericht von Max Meessen)