Mit einem doppelten Heimspiel im Haus der Jugend endete für die erste und die zweite Mannschaft der Unionisten die laufende Saison. Zum letzten Mal im Haus der Jugend – was mittlerweile ein Running Gag ist, da der Abbruch der alten Asbestbutze schon seit Jahren angekündigt ist!
Erste Mannschaft
Asbest as we can galt auch für die erste Mannschaft, die den Außenseiter aus Ricklingen mit 7,5:0,5 nach Hause schickte. Vom Kampf habe ich nicht so viel gesehen, aber immerhin hatte Sebastian Müer es wieder mit einem Time-Glitch zu tun (man siehe seinen letzten Mannschaftsbericht). Oder wie war es zu erklären, dass sein Gegner bereits im 4. Zug eine Stunde über der Stellung brütete? Ab etwa Zug 15 hantierte der Ricklinger dann nur noch mit einer Restminute …
Für einen Bericht zu den weiteren Partien siehe den Beitrag „Entspannter Saisonausklang für die 1. Mannschaft – 7,5 gegen Ricklingen“.
Fast alle Unionisten gewannen also. Remis gab es bei Ernst Heinemann, der für Enno Eschholz aushalf und eine schwierige Stellung halten musste. Er konnte mit 4 aus 5 auf eine erfolgreiche (Ersatzspieler-)Saison zurückblicken, wie wohl eigentlich alle Akteure gegen Ricklingen: Berthold Wittje holte 50% am Spitzenbrett gegen einen 2300er-Schnitt. Sebastian startete eher lauwarm, aber am Ende gab es drei volle Zähler, u.a. gegen einen GM. Dirk Bredemeier machte +2 und blieb unbesiegt. Max Meessen landete ebenfalls bei +2 gegen eine gute Gegnerschaft.
Jan Wagner holte über 50% gegen im Schnitt etwa zumindest gleichstarke Konkurrenz. Unser Edelnachwuchs Tom Peters holte 4 aus 6. Mehr war drin, aber er blieb immerhin unbesiegt und machte auch wohl etwas Wertungsplus. Der immer kämpferische Marc Schütte (nur ein Remis!) landete bei +2 und sollte ebenfalls mit einem Plus aus der Saison gehen.
In der Tabelle blieb Platz 4. Mehr, sogar Platz 2, schien möglich. Da hätte man z.B. „nur“ Nordhorn umhauen müssen. Selbst gegen den mit Titelträgern gespickten Meister aus Kirchweyhe glit(s)chte man nur knapp an einem 4:4 vorbei.
Zweite Mannschaft
Für die 2. Mannschaft kam das Ende einer etwas zerfahrenen Saison, zu Gast waren die Königsspringer aus Emden. Hier waren wir recht klar favorisiert, zumal auch die Emder an den vorderen Brettern nicht mehr alles aktivieren konnten. Immerhin gab es aber nicht wie in anderen Ligen das berühmte Festival der freigelassenen Bretter am letzten Spieltag.
Vor dem Abriss des Jugendhauses hier ein kurzer Abriss des Kampfes: Heiko Warns hatte Malheur und verlor recht schnell durch eine Taktik. Unser Spitzenkandidat – also Brett 1 -Steffen Schumann kam über Remis nicht hinaus. Sein Gegner spielte unkonventionell, es schien ein schneller Angriff für Schumi möglich, aber auch sein König war nachher nicht so sicher.
Den Ausgleich bescherte uns dann unser Beeckinator Sebastian, hier lief das Spiel eigentlich nur in eine Richtung. Am letzten Brett gab es das Duell der Nachgemeldeten: Carsten de Vries, der beim Nordwest-Cup ein fulminantes Comeback feiern konnte, traf auf Emdens Wunderkind Giorgi Giorgadze, der bereits 2400 DWZ aufweist. Das reicht mittlerweile für Brett 8 in der Verbandsliga! Carsten wehrte sich gut, aber der Emder gewann durch feines Positionsspiel.
Den erneuten Rückstand drehten wir dann an den Brettern von Thomas Elbern und Maik Schäfer, hier meine ich, hatten wir insgesamt keine größeren Probleme, habe aber nicht so viel davon mitbekommen. Führung also! Eine Qualität mehr -gegen Bauer – hatte Michael Teutsch, hier sah es nach einem vollen Punkt aus. Aber der Emder stellte sich im Endspiel auf die Hinterpfoten und hielt Remis.
4:3 … Das war knapper, als man gedacht hatte. Der Sieg war aber nicht gefährdet, da es bei mir ein Spiel auf ein Tor war, aber meinen Vorteil konnte ich auch im Endspiel nicht verdichten. Auf weitere Versuche verzichtete ich dann und machte Remis gegen meinen nominell klar schlechteren Gegner zum 4,5. Triumph auf der ganzen Linie! Spaß beiseite – für mich war es eine gebrauchte Saison.
Womit wir beim Fazit sind: Gegen Emden selbst fiel der Sieg so etwa einen Brettpunkt niedriger aus als es zu erwarten gewesen wäre. Am Ende liegen wir nur einen Mannschaftspunkt hinter dem Meister, der vom Aufsteiger aus Spelle gestellt wird. Die Speller schafften mit einer der nominell schwächsten Mannschaften der Liga die große Überraschung. Wenn man bedenkt, dass wir wohl zwei Kämpfe unnötig in den Sand gesetzt haben, so muss man resümieren, dass wir sogar hätten aufsteigen können.
Die Perspektiven sind aber gut. Neue Leute werden nachrücken. Es tut sich was im Verein! Das sah man auch hinterher, als man sich nach dem Kampf zu einem gemeinsamen Gruppenfoto postierte, zu dem die Leute aller vier Mannschaften aufgerufen waren. Die Resonanz war hier genauso erfreulich wie beim späteren Essen im Tapas-Restaurant Caldero. Vielen Dank an die Organisatoren dieser vertrauensbildenden Maßnahmen!
Es ist also alles angerichtet für die kommende Spielzeit. Und ja – es soll auch endlich umgezogen werden in das neue Jugendheim. Da gibt es dann bestimmt Marmor statt Asbest!
P.S.: Bevor die Sammelklagen eingehen: Natürlich sind nur zulässige Materialien im Haus der Jugend verbaut!
(Bericht von Frank Modder)