Verbandsliga: Unentschieden gegen Emden

Für die „Zweite“ ging es im Auswärtsspiel in der 6. Runde der Verbandsliga darum, die theoretischen Hoffnungen im Kampf um den Aufstieg aufrecht zu erhalten. Auch nur die ganz Tapferen glaubten wirklich noch daran! Die Gegner aus Emden hatten aber selbst noch Chancen und bis dato eine gute Saison gespielt – und die Brettverteilung ließ auch ein völlig ausgeglichenes Duell erwarten.

Arno Köhne hatte mit Schwarz gegen Dr. de Buhr zunächst einen schweren Stand. Sein Gegner sicherte sich das Läuferpaar und lehnte auch ein Remisangebot ab, nach längerem Lavieren aber war Arno aus dem Gröbsten raus, hatte das Läuferpaar halbiert und mit den Türmen im Zentrum Fuß gefasst. Man wurde sich einig, den Punkt zu teilen.

Auch Ernst Heinemann am Spitzenbrett spielte Remis, wobei er mit Weiß ausgangs der Eröffnung bereits sehr vorteilhaft stand, sein Gegner Andreas Kerker mit Schwarz muss irgendwie die Züge oder Pläne vertauscht haben. Es gelang Ernst aber nicht, seinen Vorteil in etwas Zählbares umzumünzen und der Gegner fand ins Spiel zurück und konnte das Remis sicherstellen. 1:1.

Zu diesem Zeitpunkt schwammen uns an mehreren Brettern (2, 3, 8) etwas die Felle davon, es sah recht böse aus. Und da kam es ganz dick an Brett 7. Maik Schäfer war etwas holprig aus der Eröffnung gekommen, aber es schien immer noch alles irgendwie machbar. In starker Zeitnot geriet Maik dann aber in ein schwieriges Turmendspiel, und bei der nächsten kritischen Entscheidung fiel sein Blättchen. 1:2.

Hier dachte man schon „bitte nicht so hoch heute“, aber es geschahen noch Wunder. Zunächst aber zum Käpt’n Hartmut Bürckner (diesmal auch tatsächlich in Kapitänsfunktion unterwegs). Hartmut übersah einen Zwischenzug gegen seinen alten Mannschaftskameraden aus Leeraner Zeiten, Martin Klinkenborg. Der Oldenburger gab die Dame gegen zwei Türme, wonach es nicht klar war, ob er überhaupt irgendetwas hat. Erst als Martin später seine Dame überlastete, konnte Hartmut ein Grundreihenschach geben und entscheidendes Material gewinnen. 2:2.

Aber der Kampf schien verloren, drei Bretter hingen in den Seilen zu diesem Zeitpunkt. Walter Förste kämpfte an Brett 8 tapfer gegen einen nachgemeldeten, nominell klar stärkeren Spieler. Dieser musste aber auch bis ins Endspiel kneten, wo Walter einen Bauern verlor, was auch seiner etwas schlechteren Struktur geschuldet war. Danach ging es relativ schnell bergab an diesem Brett. 2:3.

Das Wunder geschah an Brett 3. Heiko Warns hatte wohl einen Bauern gegeben, aber die anschließenden taktischen Verwicklungen konnte sein Gegner Edwin Lehmann für sich verbuchen und verfügte nach einer Abwicklung über drei Mehrbauern. Der Emder tauschte danach manches Material ab in ein Endspiel Turm+Springer gegen Turm+Läufer, stellte seine Figuren aber etwas passiv. Mit der letzten Taktik, die sozusagen noch drin war, fing Heiko den Turm, was zu einem Qualitätsverlust für Edwin führte. Heiko konnte dann mit seinem Turm auch noch günstig gegnerische Bauern rasieren – der nicht mehr für möglich gehaltene 3:3-Ausgleich.

Nun zeichnete sich ein 4:4 ab. Frank Modder stand an Brett 5 in der Eröffnung recht vorteilhaft, ließ aber bessere Möglichkeiten aus. Ein Mehrbauer wurde in Zeitnot auch wieder abgegeben. Im Endspiel mit jeweils Turm und Läufer hatte Emdens Eilert Janssen schon wieder ausgeglichen, hätte aber wohl die Türme auf dem Brett behalten sollen, da das Läuferendspiel (gleichfarbige) auf Grund der Struktur praktische Probleme für ihn brachte. Frank konnte einen Bauern mit dem König abholen und gewann zum 4:3.

Doch es schien klar, dass es nicht mehr zu einem Mannschaftssieg reichen würde. Anirudh Unni stand die ganze Partie über gefühlt unter Druck, sein Gegner bildete starke Freibauern am Damenflügel und kam schließlich auch zur Umwandlung und hatte zwei gegen eine Dame auf dem Brett. Der Oldenburger leistete aber lange Widerstand und versuchte noch, den offenen Monarchen des Emders in ein Dauerschach zu verwickeln, aber es gelang nicht. 4:4.

Gefühlt war es heute für beide Mannschaften eine Niederlage. Emden hatte große Möglichkeiten, den Kampf zu gewinnen, während der Aufstiegszug heute die Stadt Oldenburg verlassen hat.

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