Zum Auftakt in der Verbandsliga West hatte sich die 2. Mannschaft von Union gleich mal einen Sieg gegen Hellern 3 vorgenommen. An den vorderen Brettern waren die Oldenburger auch stärker besetzt, so dass dieses Ziel realistisch zu sein schien. Das erste Ergebnis gab es an Brett 5: Benjamin Kluin nahm nach längerem Überlegen ein Remisangebot seines Gegenübers an. Ernsthaft gefährdet war wohl das Gleichgewicht auch an Brett 4 bei Arno Köhne nicht, nach ein paar Abtauschgeschäften wurde man sich handelseinig. 1:1.
An Brett 8 gab es dann allerdings eine Niederlage. Marcel Zanner wehrte sich tapfer gegen seinen nominell besseren Gegner. Das Material war zwar schon etwas reduziert, aber die Damen waren noch auf dem Brett, und Marcels König war etwas unsicherer plaziert als der gegnerische. Kein Beinbruch! 1:2.
Union hatte aber noch seine Eisen im Feuer, und die Brandzeichen wurden nun an den ersten beiden Brettern gesetzt. Thomas Elbern an Brett 2 gelang es, nach und nach in die Offensive zu gehen und ein paar Bauern einzusammeln. Auch Anirudh Unni am Spitzenbrett erleichterte seinen Gegner um etwas Material. Durch diese beiden Bretter ging Union somit 3:2 in Führung.
Wichtig war dann das Remis an Brett 7 bei Walter Förste. Vielleicht war es Walter, der irgendwann ein wenig mehr aufpassen musste als sein Gegner, der etwas Druck zu haben schien. Aber dennoch war es solide genug, um ein Remis zu machen. 3,5:2,5. Dieser Zwischenstand wird dem Inhalt der Partien bis dato auch voll gerecht.
Spannend war dann das Finale: Maik Schäfer an Brett 6 hatte eine starke Eröffnung gezeigt und den Gegner überspielt, allerdings gab es technische Probleme bei der Umsetzung und auch die Zeitnot war hier nicht hilfreich. Im Endspiel hatte Maik zwei Läufer gegen Turm und Läufer, auf Seiten der Bauern hatte er einen Stein mehr. In dieser als ausgeglichen zu bezeichnenden Lage bot er ein Remis an.
Die Gäste hielten Kriegsrat und man schaute auf das andere noch laufende Brett, Frank Modder an Brett 3. Frank hatte im Mittelspiel einige Hürden zu überwinden gehabt und stand zu einem Zeitpunkt sicherlich auf Verlust, allerdings sahen beide Seiten die entsprechende taktische Abwicklung nicht. Mittlerweile aber war die Lage ausgeglichen, aber mit Damen auf dem Brett war vielleicht noch etwas möglich für die Gäste.
Diese mussten ja noch ein Brett gewinnen und entschieden sich, dass Remis bei Maik anzunehmen und es an Brett 3 zu versuchen. 4:3, und Frank brauchte seine solide Stellung nur zu halten. Sein Gegner überreizte in der Folge sein Blatt, und der Oldenburger konnte nach nunmehr 5:45 Stunden Spielzeit einen entscheidenden Konter setzen zum 5:3.
Der Erfolg geht sicherlich in Ordnung, vielleicht einen halben Punkt zu hoch. Frank hätte an einer Stelle verlieren können, aber wenn man die Chancen abwägt, dann muss man Maik auch einen vollen Punkt zugestehen. Mit den zwei Mannschaftspunkten im Rücken fährt es sich in drei Wochen etwas beruhigter zum Auswärtsspiel gegen den Hagener SV, einem der Titelanwärter.
Bericht von Frank Modder